Die zentralirakische Regierung in Bagdad verschärft den Streit um Kurdistan: Wie am Wochenende bekannt wurde, ordnete Iraks Kommunikationsministerium an, den kurdischen Sender „Rudaw“ schließen zu lassen. Der Sender hat seinen Sitz in der Hauptstadt der nordirakischen, kurdischen Autonomieregion, Erbil, und ist weit über Irak hinaus bekannt. Die Lage war eskaliert, nachdem sich die irakischen Kurden im Oktober mit überwältigender Mehrheit für einen eigenen Staat ausgesprochen hatten. Zunächst ging es den Regierungen der Region darum, den Kurden die ölreiche Provinz Kirkuk abzunehmen. Kurdische Verbände hatten Kirkuk - wo traditionell viele Araber und Turkmenen leben - 2014 eingenommen, nachdem sie dort den "Islamischen Staat" vertrieben hatten.
Source: Der Tagesspiegel October 28, 2017 12:56 UTC