FeedbackAnzeigeKader K. wäre fast gestorben, als ihr Ex-Mann sie mit dem Auto durch Hameln schleifte. Sie geht auf die sechzig zu, kauert sich auf eine Matratze am Boden hin, umarmt ihre Knie, schließt die zugeweinten Augen. "Das wollte ich endlich nachholen", sagt sie, kaum hörbar, als spräche sie mit ihren Knien. Es war nicht alles gut bei Mama und Papa, ihr Dorf in der türkischen Provinz Şırnak unweit der syrischen und der irakischen Grenze geriet ins Visier des Militärs. November wurde Kader K. auf der Straße von ihrem Ex-Mann niedergestochen.
Source: Suddeutsche Zeitung December 05, 2016 18:13 UTC