Der Täter soll nicht (nur) bestraft werden, sondern sich um Wiedergutmachung für die Opfer bemühen, was diesen idealerweise die Vergebung erleichtert. Obgleich Siegert der Theorie der Restorative Justice mit Sympathie begegnet, zeigt sein mit dem Max Ophüls Preis prämierter Film, wie schwierig diese Begegnung ist. Hier scheint die Kraft der Mediation auf: Die Beteiligten begegnen einander als Menschen, reden über Traumata, sind im Schmerz vereint. Wer genau Patricks Vater, einen leitenden Beamten im Außenministerium, 1986 getötet hat, wurde nie aufgeklärt, doch hat sich die RAF zu der Tat bekannt. Mit dem Konflikt muss sie leben.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung April 03, 2017 19:07 UTC