Mit diesem begrenzten Fokus auf Städte des sogenannten globalen Nordens hatte sie vor allem ökonomische Akteur*innen in globalen Finanzzentren im Auge. Die begrenzte Rahmung der Arbeit von Sassen ist übertragbar, da globale Städte über die ganze Welt verteilt zu finden sind. Diese Entkopplung wird durch Prozesse der Deregulierung und Privatisierung vorangetrieben, sodass sich globale Städte schrittweise einer staatlichen Abhängigkeit entziehen können. Globale Städte sind Zentren dieser globalen Arbeitskraft und durch eine Polarisierung zwischen Arbeiter*innen im Niedriglohnsektor und solchen mit hohen Einkommen gekennzeichnet. Dabei stellt sich mit Blick auf die Analyseeinheit »globale Stadt« die Frage: Wenn sich globale Städte immer stärker von ihren Territorialstaaten entkoppeln, auf welcher Grundlage können diese Territorialstaaten dann Bestimmungen für die Städte festlegen?
Source: Neues Deutschland February 13, 2019 16:26 UTC