Es ist das Trauma nicht nur der Ukraine, der Massenmord durch erzwungenen Hunger. Nicht nur die Ernten, das Saatgut, das Vieh und der persönliche Besitz der Bauern wurden beschlagnahmt und gestohlen. Zwar ist der Holodomor in der Ukraine längst fest verankert im nationalen Gedächtnis, wissen Osteuropa-Historiker Bescheid. Dass er das kann, steht dahin, ein Spitzenwerk der Filmkunst ist es nicht, und der komplexen Tragödie wird er nur bedingt gerecht. „Bittere Ernte“ ist ein erster Versuch, nicht mehr, und es wäre gut, ihm würden bald andere folgen.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung April 03, 2017 09:45 UTC