Gut, jugendliche Naivität legt sich mit der Zeit. Doch was Jugendliche reizt, war schon immer: das Verbotene zu tun. Nun weiß alle Welt, dass man zu ‚döp dö dö döp döp‘ – eine Melodie des Party-Songs „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino – „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ grölen kann. Schon sind Bildmontagen mit dem sonst so beliebten (spießigen) Syltaufkleber hinten auf den Autos – ergänzt um Döp dödö döp – unterwegs. Geschmacklos mag das alles sein, doch der erste Satz, der zu ‚döp dö dö döp‘ vor der Pony-Bar auf Sylt intoniert wurde, ist auf keinem SS-Dolch zu finden, Noch 2010 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass eine solche Forderung unter die Meinungsfreiheit fällt.

Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung May 28, 2024 13:31 UTC