Nach zwei gescheiterten Versuchen, Reisende aus bestimmten muslimischen Staaten an der Einreise in die USA zu hindern, hat die Regierung von Präsident Donald Trump neue Richtlinien vorgelegt. Sie orientieren sich an einer vorläufigen Entscheidung des Verfassungsgerichts, das den Behörden auferlegt hatte, Menschen mit einer „bona fide“-Verbindung (also auf Grundlage „guten Glaubens“) zu den USA ins Land zu lassen. Demnach kann ein Antragsteller auf ein US-Besuchsvisum hoffen, wenn seine Eltern, Schwiegereltern, Kinder, Geschwister, Schwiegersöhne oder Schwiegertöchter in den USA leben. Menschenrechtler hatten angekündigt, Flüchtlingen auf diesem Weg den Zugang in die USA zu ebnen. Vertreter der etwa drei Millionen Muslime in Amerika befürchten, dass der neue Muslim-Bann weitere Spannungen im Land schafft; Trump begründet die Einreiseverbote mit der Abwehr möglicher Terroranschläge.
Source: Der Tagesspiegel June 29, 2017 16:03 UTC