Tatsächlich ist in der EU-Flüchtlingsvereinbarung mit Ankara festgehalten, dass der Fahrplan zur Visaliberalisierung für die Türkei beschleunigt werden soll. Erdogan dürfte klar sein, dass an die Visafreiheit nicht zu denken ist, solange insbesondere im Rahmen der Anti-Terrorgesetzgebung die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen: Bis 2018 stellt die EU der Türkei sechs Milliarden Euro zur Verfügung, damit Ankara die Lebensumstände der Flüchtlinge verbessern kann. Außerdem wird die Wiedereinsetzung von Dublin auch nicht für Altfälle gelten, sondern für Flüchtende, die nach dem 15. Den Deal aufzukündigen und Flüchtlinge nach Europa zu schicken, ist für die Türkei keine realistische Option.
Source: Der Tagesspiegel March 15, 2017 17:17 UTC