Die neuen ICE 4 und IC-Doppelstockzüge werden die Bahn bis zum Jahr 2030 rund 12 Milliarden Euro kosten – viel Geld, das sie erst einmal verdienen muss. Dahinter steckt die Idee der Bahnführung, eine Kombination aus eigenwirtschaftlichem Fernverkehr und staatlich bezuschusstem Nahverkehr zu kreieren – und damit die Vorgabe der Bahnreform von 1994 aus der Welt zu schaffen, beide Geschäftsfelder streng zu trennen. Über die Kunden mit Nahverkehrstickets profitierte die Bahn im IC-Verkehr von den Subventionen, die der Bund den Ländern eigentlich nur für den Betrieb des Regionalverkehrs zahlt. Die Wettbewerber warnen, die Bahn wolle auf diese Weise das alte Interregio-Netz wiederbeleben. Das Netz jetzt wiederzubeleben lohnt sich nur, wenn sich die Verbünde daran beteiligen und IC-Züge mitfinanzieren.“ Der klammheimlichen Vermischung von Fern- und Nahverkehr hat sich nun aber die Vergabekammer Münster entgegengestellt.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung April 10, 2017 08:26 UTC