Willigis Jäger wollte die östlichen und die christlichen Traditionen der Mystik und der Kontemplation vereinen, das machte ihn sehr populär - und umstritten. Die letzten Jahre war es still geworden um den Benediktinermönch mit dem freundlichen Knittergesicht und den weißen Zauselhaaren; Willigis Jäger hatte sich, jenseits der 90, zurückgezogen, der "Benediktushof", das "Zentrum für spirituelle Wege" in der Nähe von Würzburg, arbeitete in seinem Geist weiter. 1946, mit 21 Jahren, trat Willigis Jäger in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach ein. Der Mönch wollte die östlichen und die christlichen Traditionen der Mystik und der Kontemplation vereinen - das machte ihn populär bei vielen Menschen auf der Suche nach einer eigenen Spiritualität. Die verschiedenen Religionen waren für Jäger nicht mehr als Verstehhilfen des Göttlichen und Wege, sich der ewigen Weisheit zu nähern.
Source: Suddeutsche Zeitung March 22, 2020 10:57 UTC