Denn um die angekündigten neuen Hochschulen einzurichten, wird eine Reihe der führenden staatlichen Universitäten, an denen noch ein kritischer Geist zu herrschen scheint, aufgesplittert. Die Bekanntgabe des Plans löste wochenlange öffentliche Proteste von Dozenten und Studenten aus, die bislang allerdings wirkungslos blieben. Seit seiner Wiederwahl im Juni ebnet Erdogan weiter den Weg zu einer Politisierung der türkischen Hochschulen im Sinne seiner Regierung. Er ist ein kritischer Beobachter der Wirtschaftspolitik der türkischen Regierung und hat 2017 die Art kritisiert, wie das staatliche Statistik-Institut seinen Index der Lebenszufriedenheit erstellt. Auch müssen sie für die ihnen zur Verfügung gestellten neuen Studienplätze weiterhin die bis dahin entrichteten hohen Studiengebühren zahlen, obgleich diese an den betreffenden Hochschulen weit niedriger sind.

Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung September 01, 2018 06:33 UTC