Sie wollte nicht tatenlos in München sitzen, während ihre Freunde in ihrer Heimat die Bürgerrechte auf der Straße verteidigten. Und immerhin gab es an der Prinzregentenstraße ja auch Adressaten für ihre Botschaft: "Sie ist vor allem an die Diplomaten gerichtet, die im Konsulat arbeiten", sagt Revina, "und an die Russen, die dort ein- und ausgehen". Einmal hat eine ältere Frau mit ihrem Regenschirm auf das Plakat "Propaganda tötet" eingeschlagen, das neben Nemzows Bild steht. Neulich, als sie gerade die Blumen und Kerzen erneuerte, kam ein junger Münchner auf sie zu und wollte ihr zehn Euro geben. Unter den russischen Diplomaten hält sich die Begeisterung derweil in Grenzen.
Source: Suddeutsche Zeitung April 09, 2017 16:41 UTC