Also, wenn es um ein Interview mit einer aufstrebenden Sängerin geht, ist der Spruch ja nun völliger Quatsch. Allein der architektonische Mix aus Betonmutanten der Siebziger, prunkvollen Gründerzeit-Fassaden und der neoklassizistischen Pauls-Kirche an der Kreuzung Pankstraße, Badstraße und Prinzenallee ist ein bizarrer Anblick. Von der kleinen Brücke, die sie überspannt, fällt der Blick direkt auf die neusachliche Backsteinarchitektur der heutigen Uferhallen, der einstigen BVG-Zentralwerkstatt. Und die schicke Brünette mit der Sonnenbrille auf der Nase, die jetzt auf den Eingang des Cafés zukommt, das ist Louka, hoffnungsvoller Neuzugang des deutschen Pop. „Die Lieder wenden sich im Refrain der Sonne zu.“Gleich im verhaltenen Eröffnungsstück „Flimmern“ fällt der kehlige Gesang auf, der sich bei der fröhlichem Up-Tempo-Nummer „Wenn ich mit dir bin“ noch verstärkt.
Source: Der Tagesspiegel April 21, 2018 14:26 UTC