Die Plattform Ohlala macht der Großstadtbewohnerin mit Geldsorgen in etwa folgendes Angebot: Wenn du bereit bist, einen Steuerberater oder Start-up-Gründer oral zu befriedigen, kannst Du in diesem Monat noch mal deine Wuchermiete bezahlen. Gerade in Zusammenspiel mit einem außer Kontrolle geratenen Immobilienmarkt sowie der Option des Dauer-Couchsurfens via Airbnb markiert Ohlala den Übergang von der Gig Economy zur Wanderhuren-Economy. Poppenreiter möchte ihre Site aber nicht als schnöden Escort-Marketplace verstanden wissen, sondern als emanzipiertes Lifestyle-Angebot – daher auch der Begriff paid dating, der impliziert, dass es bei Transaktionen, die über die Site zustande kommen, nicht ausschließlich um Kopulation geht.
Source: Die Welt March 04, 2019 13:18 UTC