Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller sieht die katholische Kirche im Fall von Kindesmissbrauch zu Unrecht so scharf kritisiert. Müller stand fünf Jahre der Glaubenskongregation im Vatikan vor, die auch für die Aufklärung von Missbrauchsfällen zuständig ist. Der ehemalige Regensburger Bischof wehrte sich gegen den Vorwurf, dass er bei der Glaubenskongregation die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen behindert hätte. Die Aufarbeitung sei mit vielen Schwächen behaftet gewesen, etwa weil man nicht den Dialog mit Opfern gesucht habe. Das sehe der emeritierte Papst Benedikt genauso: Der sei auch „enttäuscht“, dass sein Vertrag nicht verlängert wurde, so Müller.
Source: Der Tagesspiegel July 19, 2017 07:41 UTC