Wer glaubt, die Geldpolitik könne mit kurzfristigen Leitzinsen zuverlässig auch die langfristigen Anleiherenditen in die Höhe treiben, lebt in der Vergangenheit. Sie ist aber auch aus der Zeit gefallen – und das nicht erst seit heute. Zu ihren Stammvätern zählen berühmte Ökonomen wie Irving Fisher (1867 bis 1947) und der Nobelpreisträger John Hicks (1904 bis 1989). Aber auch für sie ist die These, die sehr expansive Geldpolitik erkläre alleine oder überwiegend den Fall der langfristigen Anleiherenditen unhaltbar. „Kurzfristige Zinsen beeinflussen langfristige Renditen, aber sie bestimmen sie nicht“, schreiben Peter Hördahl, Jhuvesh Sobrun und Philip Turner.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung August 17, 2016 10:51 UTC