Zwei Jahre nach den prodemokratischen Demonstrationen, die Teile des asiatischen Finanzzentrums wochenlang lahmgelegt hatten, ging die Polizei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Auslöser ist ein Streit mit der chinesischen Zentralregierung in Peking über zwei neugewählte Abgeordnete im Parlament der südchinesischen Sonderverwaltungsregion, die sich für eine Unabhängigkeit Hongkongs einsetzen. Beide hatten bei der Vereidigung im Oktober den Amtseid auf provokative Weise geändert und ein Spruchband mit „Hongkong ist nicht China“ gezeigt. Der ständige Ausschuss des Volkskongresses in Peking befasste sich am Sonntag mit den Vorgängen und forderte eine Intervention, um Unabhängigkeitskräfte abzuschrecken. Die Abgeordneten seien „eine Gefahr für die nationale Souveränität und Sicherheit“, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua den Ausschuss.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung November 06, 2016 18:06 UTC