Anfang vergangener Woche wurde das Schlimmste vorerst abgewendet: Nachdem Vanke eine Unternehmensanleihe im Wert von 284 Millionen US-Dollar nicht fristgerecht zurückbezahlt hatte, gewährten die Gläubiger dem taumelnden Unternehmen eine Gnadenfrist von 30 Handelstagen. Doch inzwischen ist bereits die nächste Unternehmensanleihe ausgelaufen – das Vertrauen schwindet, die Refinanzierung wird schwieriger. Vanke droht, in eine Abwärtsspirale aus schwindendem Vertrauen, teurerer Refinanzierung und weiteren Downgrades zu geraten. Die wachsenden Zahlungsprobleme bei Evergrande fielen mit einem politischen Kurswechsel zusammen: Die zunehmend unkontrollierte Kapitalexpansion im Immobiliensektor sollte eingedämmt werden. Damit deckte schon Evergrande die Probleme auf, mit denen Chinas Immobiliensektor seit Jahren kämpft und die heute auch Vanke heimsuchen: Das kredit- und vorverkaufsgetriebene Modell gerät bei nachlassenden Verkäufen schnell in Liquiditätsnot.
Source: Junge Welt December 28, 2025 18:48 UTC