AnzeigeAls ich in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum ersten Mal Artikel von Herbert Kremp las, tat ich das mit einer gewissen schaudernden Faszination. Helmut Kohl, der damalige WELT-Chefredakteur Herbert Kremp (M.) und Peter Boenisch (r.) im August 1971 im Springer-Journalistenclub Quelle: UnternehmensarchivEin Beispiel: Im Jahre 1973 war Helmut Kohl Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und schien – aus Springer-Perspektive – ein westlich-rheinischer Provinzler zu sein, kaum in der Lage, über die Weinberge seines Heimatlandes hinwegzublicken. So bat er Herbert Kremp, mit dem er in ständigem, oft konfliktreichen Kontakt stand, um eine Einschätzung des Pfälzers. Doch dann schreibt Kremp ziemlich apodiktisch, dass dieser Helmut Kohl auch das Talent zu weiten, sehr weiten Räumen hat. Kremp sah weiter, weil er sich für die Person Helmut Kohl interessierte.
Source: Die Welt March 23, 2020 12:00 UTC