Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei seinem Besuch in Teheran die Verärgerung der iranischen Regierung über mangelnde Fortschritte zur Rettung des Atomabkommens zu spüren bekommen. Ohne Hilfe für den Handel dürften sich die Wirtschaftskrise im Iran und die internationale Isolierung des Landes noch weiter verschärfen. Maas, der das Abkommen zusammen mit seinem europäischen Kollegen retten will, warb in Teheran deshalb für das Zahlungsinstrument Instex, das einen Handelsaustausch zwischen Europa und dem Iran sichern und bald einsatzbereit sein soll. Khamenei und andere Akteure in Teheran hegen nicht nur Misstrauen gegenüber dem Westen, sondern auch gegen Präsident Ruhani. Diese Kreise stünden Revolutionsführer Khamenei nahe, schrieb Merhavy kürzlich in einer Analyse: Wenn Khamenei zustimme, könnten die Krisengewinnler sogar versuchen, Präsident Ruhani zu stürzen.
Source: Der Tagesspiegel June 10, 2019 15:56 UTC