Die Frage nach den Zielen des Bildungs- und Qualifizierungsprozesses in einer Volkswirtschaft ist nach wie vor nicht spannungsfrei, insbesondere wenn es um das Verhältnis von Bildung und Arbeitsmarktverwertbarkeit geht. Unstrittig ist aber, dass Bildungspolitik ein ganzes Bündel Ziele verfolgt, zum Beispiel die Sicherung der Teilhabechancen, die Reduzierung der Bildungsarmut, die Erhöhung der durchschnittlichen Kompetenzen der Schüler, die Herstellung der Ausbildungsreife und Studierfähigkeit, die Sicherung der Arbeitskräftebasis der Unternehmen sowie der Technologie- und Wachstumsbasis einer Volkswirtschaft. Zentraler gemeinsamer Anker für diese vielfältigen Ziele ist die Schaffung gerechter Startchancen. Fehlende Startchancengerechtigkeit kann sich auch ökonomisch gleich zweifach auswirken: Zum einen entscheidet Bildung über den Einkommens- und Wachstumspfad einer Volkswirtschaft. Zum anderen ist der Zugang zu Bildung maßgeblich für die Verteilung wirtschaftlichen Wohlstands.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung November 06, 2016 15:02 UTC