Harald Schmidt revisitedEIN KOMMENTAR Von Kai Spanke- 21:36Hat die Kunst des uneigentlichen Sprechens perfektioniert: Harald Schmidt Bild: APWer sich heute alte Folgen der „Harald Schmidt Show“ ansieht, wird über die Aktualität der Themen staunen. Nichts illustriert so deutlich, dass sich unser Verhältnis zur Zeit langsam ändert, wie der mediale Blick in die Vergangenheit. Zur Überprüfung sei die „Harald Schmidt Show“ empfohlen, genauer: deren Endspurt der ersten Sat-1-Phase, welche 2003 zum Abschluss gelangte. Manches von dem, was der Zeremonienmeister und sein Sidekick Manuel Andrack wegmoderierten, erscheint einigermaßen verzopft, und auch die allabendlich ausgestellte Kunst des uneigentlichen Sprechens wird mittlerweile vor allem als Einfallstor moralischer Indifferenz kritisiert. Die jüngere Vergangenheit wirkt dank der digitalen Medien wie ein Raum, der weit in die Gegenwart hineinragt.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung March 21, 2020 20:37 UTC