Wenn die 30 Dax-Konzerne nun ankündigen, künftig jährlich zusammengerechnet 20 Milliarden Euro einsparen zu wollen, dann dürfte dieses Ziel wohl eher über- als untertroffen werden. Der Pharmakonzern Bayer beispielsweise geht davon aus, rund 4,4 Milliarden Euro für seine Effizienz- und Strukturmaßnahmen auszugeben, um dann später ab 2022 jährlich 2,6 Milliarden Euro einzusparen. Doch der damit erhoffte Imageeffekt ist nicht zu unterschätzen und wiegt in Zeiten mit Vollbeschäftigung in immer mehr deutschen Regionen schwer: Arbeitgeber wie Bayer, BMW, Henkel und SAP wollen und können es sich nicht leisten, als Kahlschläger und Gewinnmaximierer dazustehen, indem sie in guten Zeiten Personal einstellen und in schlechten Zeiten wieder herauswerfen. Gleichzeitig wollen die Wolfsburger aber weltweit 10.000 Fachkräfte einstellen, die sich mit Softwareentwicklung und E-Mobilität auskennen. Und wer geht schon gerne zu einem Arbeitgeber, der sein Personal in schlechten Zeiten vor die Tür setzt.
Source: Handelsblatt March 26, 2019 15:21 UTC