Es baumelten da Plastikblumen und ein glitzernder Totenkopf, während er heiter seinen Urinbeutel zeigte, vor allem dem Mann mit der Kamera. Eines Nachts sollte ein Film mit einem etwas ausladenden Titel im Fernsehen laufen: »Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt«. Um 1980 habe ich den Film ein weiteres Mal gesehen, und da war ich restlos begeistert. In diese Geschichte waren auch Praunheims Filme noch verwickelt, sie bildeten einen wichtigen Ausgangspunkt, den er aber in etwas Volkstümlicheres verschieben wollte. Auf der Suche nach deren Öffnungen und wunden Punkten konnte er ganz schön penetrant und erbarmungslos sein, allerdings hat er sich auch selbst nie geschont.
Source: Junge Welt December 19, 2025 19:05 UTC