Fazit: Viele dieser preispolitischen Ansätze verfehlen nicht nur das Klimaschutzziel, sondern sind volkswirtschaftlich ineffizient und belasten einkommensschwache Bevölkerungsteile übermäßig. Die Vorschläge zu Verbesserungen halten sich an den Rahmen, mit preispolitischen Maßnahmen die Energiewende voranzubringen und damit dem Klimaschutzbeitrag Deutschlands zu dienen. Aber: Politiker müssen von der Nadel der permanenten Preismanipulation endlich entwöhnt werden, indem sie sich einer strikten Mengenbegrenzung der auf den Markt gebrachten fossilen Energieträger unterwerden, was die EU – wegen ihrer außenwirtschaftlichen Zuständigkeit für den Binnenmarkt – besser als die Mitgliedstaaten kann. Nur: Kann hieraus – der permanenten Änderung der Preissignale – eine Art Investitionssicherheit für Anbieter oder eine verlässliche Beurteilungsbasis für die Stromnachfrager als private Haushalte und Industrie-Unternehmen entstehen? Insbesondere die Erwägung der Auftragnehmer des Gutachtens der „Agora Energiewende“, die Investitionskosten der En Energiewende in einen separaten staatlichen Fonds auszulagern, muss bedenklich stimmen: Sollten wir wirklich so brutal sein, den nachfolgenden Genrationen nicht nur die Schäden des bis heute unterlassenen Klimaschutzes zu hinterlassen, sondern auch noch die Kosten der Energiewende?
Source: Der Tagesspiegel May 02, 2017 18:33 UTC