Im „Wie“ zeigen sich völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, was und wer „der Staat“ eigentlich ist, was er leisten kann und soll. Deutschland, also „der Staat“, so Habeck, habe an den Märkten eine gute Bonität „und der Staat, das sind ja letztlich wir alle (…) das sind wir“. Für Weber waren Staat und Politik eins. Zugleich erzeugen beide Vorstellungen vom „Staat“, die dirigistische ebenso wie die marktwirtschaftliche, Selbstbestimmungs- und Gerechtigkeitsillusionen, die sie nicht einlösen können. Oder wollen wir mehr Staat, das Momentum des Kollektivs nutzen – zu dem Preis, dass einige unsere Individualinteressen womöglich weniger berücksichtigt werden?
Source: Der Tagesspiegel September 25, 2021 15:11 UTC