Über die Vorratsdatenspeicherung sollen Ermittler Zugriff auf die Daten aller Bürger kommen. Aber weil der Provider Spacenet mit einem Eilantrag dagegen Erfolg hatte, will die Bundesnetzagentur die Speicherpflicht vorerst aussetzen - bis die Richter im Hauptverfahren entscheiden. Für die Unternehmen geht es vor allem ums Geld, denn die Vorratsdatenspeicherung dürfte für sie teuer werden: Provider und andere Kommunikationsunternehmen müssen massenhaft Daten für die deutschen Ermittler speichern und sie für Abfragen bereithalten. Außerdem gilt das Vier-Augen-Prinzip: Selbst wenn ein Server gewartet wird, müssen die Techniker zu zweit sein, das gilt auch bei der Abfrage der Daten, die die Behörden von den Unternehmen wollen. "Am Ende würden die Kunden die Kosten der Vorratsdatenspeicherung bezahlen", sagt Sebastian von Bomhard, Gründer und Vorstand vom Provider Spacenet, 125 Mitarbeiter, Sitz in München.
Source: Suddeutsche Zeitung June 29, 2017 11:14 UTC