Nicht, dass die Notenbanker das so offen aussprechen würden, aber der Verweis auf die Tatsache, dass Stimmungs-Daten wie das US-Verbrauchervertrauen deutlich besser sind als etwa harte Daten wie die US-Einzelhandelsumsätze, scheint die Fed nachdenklich zu machen. Nun aber hat auch die EZB dieses Thema scheinbar entdeckt – darauf deutet ein Interview mit Peter Praet, dem Chef-Volkwirt der Notenbank hin, das heute von der EZB veröffentlicht worden ist. Foto: EZBBislang war das Thema immer: ja, die Inflation ist gestiegen, aber nicht nachhaltig, weil nur die Energiepreise wirklich gestiegen seien, in der Kernrate die Inflation jedoch noch weit unter dem Zielkorridor der EZB liege. Die EZB sieht sich naturgemäß durch die letzten Daten in ihrer Einschätzung bestätigt. Aber mit dem Verweis auf die sich nicht wirklich in den harten Daten nieder schlagende gute Stimmung hat die EZB nun ein neues Thema – und faktisch die Rechtfertigung dafür, warum sich in Sachen Geldpolitik so schnell nichts ändern wird..
Source: Die Welt April 03, 2017 12:22 UTC