Der fremde Blick (auf sich selbst) - News Summed Up

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Der fremde Blick (auf sich selbst)


Heutige Körpernormen werden in dem Band auf die Maxime der Leistungsfähigkeit in der bürgerlichen Gesellschaftsordnung zurückgeführt und auf das neoliberale Mantra, jeder sei seines eigenen Körpers und Glückes Kommandant. Lookistische Diskriminierung bedeutet zum einen: Personen werden schlichtweg abgelehnt, weil sie aus dem Rahmen der Normschönheit – der »unmarkierten« Position – sichtbar herausfallen (»zu dick, zu kurz, zu spastisch«). Im Text zum Klassismus wird ausgeführt, wie der Imperativ der »Selbstaktivierung« im Rahmen der Hartz-Reformen auf die Körper der Transferabhängigen ausgeweitet wurde, mit der Botschaft: Diszipliniere dich und bedenke, dass du in einer Jogginghose dein Leben nicht unter Kontrolle hast. Wenn aber der fremde Blick der eigene ist, wird es wirklich kompliziert, weil sich das Empowerment gegen einen selbst richten müsste. Letztlich gilt es, beim Ausufern der Antidiskriminierungsdebatten das gemeinsame Ziel nicht aus dem Augen zu verlieren: auf der Gleichheit der Menschen unter allen Voraussetzungen zu beharren und das eigene Denken zu reflektieren.


Source: Junge Welt June 29, 2017 16:15 UTC



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