Anna Seghers im mexikanischen Exil« fällt aus dreierlei Gründen nicht in diese Kategorie von Büchern. Die 1900 geborene und 1983 verstorbene Anna Seghers schrieb, wie jede Autorin und jeder Autor Texte in ihrer Zeit, und also in Stoff und Thema zeitgebunden. Anna Seghers aber gelang damit eine Eindringlichkeit der Erzählung, die bis heute fasziniert. Neben Anna Seghers haben sich auch andere Exilanten mit Mexiko beschäftigt, etwa Bodo Uhse mit »Sonntagsträumerei in der Alameda« und Ludwig Renn mit »Trini«, einem Bestseller fortschrittlicher Jugendliteratur. Der dritte Grund liegt in der Person der Literaturwissenschaftlerin Monika Melchert selbst, die sich abseits der Aufmerksamkeitswellen und Jubiläenschnellschüsse seit Jahrzehnten des Werkes und Wirken der Anna Seghers annimmt.
Source: Neues Deutschland October 30, 2020 06:22 UTC