So müssen wir abermals hinab in den Führerbunker, der hier – Walter Moers zuliebe – einmal „Bonker“ genannt wird. Das ist aber bereits das erste Problem dieser zentnerschweren Romanbombe: An die starken Vorgänger reicht ihr Witz nur selten heran. Angelehnt an diverse Volksläufe „zu Ehren des Führers“, imaginiert der Autor einen Tausend-Kilometer-Lauf, der noch im Frühjahr 1945 durch das zusammenbrechende „Reich“ führt. Erzählt ist der Roman in Ich-Perspektive von seinem jüdischen Protagonisten, dessen tragische Lebensgeschichte mittels vieler Rückblenden nachgereicht wird. Von nun an ist er Teil einer clownesken, teils auch liebenswürdigen Gurkentruppe, die sich als viel weniger heldenhaft erweist, als der erste Eindruck vermuten lässt.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung October 28, 2017 20:15 UTC