Das VerwechslungsrisikoEinige Tage ist es jetzt her, da verhandelten die Gesandten der EU-Mitgliedstaaten mit dem Parlament über einen Gesetzesvorstoß der Europäischen Volkspartei (EVP): Sie will Formeln wie „vegane Wurst“ oder „veganes Schnitzel“ verbieten. Ständig lässt sich der bayerische Ministerpräsident dabei filmen, wie er in Würste beißt, Würste preist oder sich über vegane Ernährung lustig macht. Die Produktcharakteristik Wurst = Fleisch„Eine Wurst“, hat der deutsche Bundeskanzler vor ein paar Wochen im Fernsehen gesagt, „ist eine Wurst.“ Merz unterstützt den EVP-Vorstoß, denn, noch einmal der Kanzler: „Wurst ist nicht vegan.“ Darum geht es letztlich. Und weil vegane Ernährung bei einigen zunehmend beliebter wird und das auf Unbehagen, Widerstand und Beharrungsvermögen stößt, war die apodiktische Ansage des Bundeskanzlers vieles gleichzeitig: einmal das Bekenntnis zu einer bestimmten Produktcharakteristik (Wurst = Fleisch). Meine Einschätzung wäre, dass das sehr selten passiert, es die vegane Wurst auch schon lang genug gibt und die meisten Leute verstanden haben, dass es zwei Arten von Wurst gibt.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung December 25, 2025 16:06 UTC