Die drei wesentlichen Vorhaltungen sind die Europapolitik (zu nachgiebig), die Energiewende (zu teuer) und die Flüchtlingspolitik (zu viele). Und die Partei, die außerparlamentarisch die derbste Kritik daran übt, rutscht in den Umfragen gerade massiv ab, unter die Zehn-Prozent-Marke. Außerdem können die besten Argumente, die sich gegen Europa-, Energie- und Flüchtlingspolitik vorbringen lassen, nicht die hohe Zustimmungsrate verdecken, mit der auch die Bevölkerung diese Politik begleitet hat. Aber an guten Vorsätzen zu scheitern gilt gemeinhin als ehrenhafter, als mit schlechten Absichten erfolgreich zu sein. So ähnlich macht es die Union mit der SPD: Je stärker sich diese von einem rot-rot-grünen Bündnis verlocken lässt, desto leidenschaftlicher wird an dem möglichst gruseligen Gemälde eines solchen Gespenstes gearbeitet.
Source: Der Tagesspiegel April 03, 2017 15:45 UTC