Für die einen ist es aufregend und utopisch, für die anderen pure Zerstörung: Die Stadt Berlin will einen Massenwohnungsbau über einer Schnellstraße schützen. falseDie Berliner Denkmalpflege setzt Prioritäten – und stellt sich schützend vor eine „Wohnmaschine“ der siebziger Jahre. Es handelt sich um realisierte Beispiele einer „Stadt in der Stadt“, wie sie 1977 O. M. Ungers vorschwebte als Vision einer Transformation West-Berlins in eine Insel, die aus architektonischen Objekten besteht. Getreu dem Motto der Ausstellung „Rettet die Betonmonster“ im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt hat die Berliner Denkmalpflege im Dezember 2017 mit der Unterschutzstellung realisierter Objekte der siebziger Jahre reagiert – darunter die 600 Meter lange Überbauung eines Teilstückes der Stadtautobahn. Doppelt so lang wie die Berliner Wohnmaschine von Le Corbusier (141 Meter) enthält das Fragment einer Bandstadt mit 1758 Wohneinheiten mehr Wohnungen als das gesamte Hansaviertel der Interbau von 1958.

Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung March 24, 2018 10:50 UTC