Den Schauplatz liefert der Moloch Großstadt, das Hintergrundrauschen das ewige Klischee der wahlweise »wilden« oder auch »goldenen Zwanziger« der einbrechenden Moderne. Eine Welt, die sich durch Technik beschleunigt, die U- Bahnen und Tischtelefone und Reklame bringt, und die gleichzeitig riesige soziale Konflikte auftürmt, Massenarbeitslosigkeit und Armut. Ausgangspunkt der Handlung ist der Fund einer Leiche in einem Auto, das aus dem Landwehrkanal gezogen wird. Was die Erzählung reizvoll macht, sind die politischen Auseinandersetzungen in der Weimarer Republik, die konsequent mit der Kriminalgeschichte verwoben werden. Sein Entschluss, sich mit den 20er Jahren und dem Kutscher-Stoff zu befassen, war lange vor der Verfilmung gefallen.
Source: Die Welt April 03, 2017 16:01 UTC