Der Titel für die jüngste Retrospektive der amerikanischen Fotografin Nan Goldin, die derzeit durch Europa tourt, war schon vor vier Jahren festgelegt worden. Denn schlechter hätte die Eröffnung in der Station Berlin, dem Lebensmittelpunkt der Künstlerin in den subkulturell bewegten 80er Jahren, kaum ausgehen können. Die Strategie der israelischen Armee komme ihr wie die Pogrome vor, denen ihre jüdischen Großeltern entkommen seien. Deutschland, so ließe sich ein Konsens des kontroversen Symposiums festhalten, braucht keine Antisemitismus-Klauseln und Zensurbehörden. Die Tagung selbst war ein Beweis für die Notwendigkeit dessen, was Chema und Mendel forderten: Mehr „Streit und Diskurs“.
Source: Neues Deutschland November 25, 2024 22:22 UTC