Von ihm kam ein Gesetz zur Liberalisierung des Arbeitsmarktes, zudem ein Anlauf für die dringend nötige Veränderungen in Italiens öffentlicher Verwaltung und der Justiz. Die Frage, ob und wie die Reformen weitergeführt werden, interessiert indes keinen von ebenjenen Politikern, die sich nun als Sieger gegen Renzi gerieren. Bersani stimmte im Parlament zunächst für die Verfassungsreform und nutzte dann die Chance, an Renzi Rache zu nehmen. Das gleiche gilt für das rechte Lager, das einst von Silvio Berlusconi dominiert wurde und mittlerweile in ein halbes Dutzend kleinere oder größere Splitterparteien zerfallen ist. Denn noch mehr als unter Renzi stehen alleine Machtfragen im Mittelpunkt, und die Zukunft der italienischen Wirtschaft ist nebensächlich.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung December 05, 2016 06:25 UTC