Aber nicht nur das: Als rechte Sammlungspartei ist sie mehr als eine völkische Partei, sie ist auch eine nationalneoliberale und eine nationalkonservative Partei. Sinnvoller ist es, eine Strategie im Umgang mit dem rechten Projekt und der AfD zu entwickeln, die eine langfristige Perspektive hat, die eine Kritik an rechter Politik insgesamt umfasst und die anhand gezielt gewählter Angriffspunkte die Aussicht auf eine linke Gegenbewegung stärkt. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass die Organisation von Arbeit und die Verteilung von Gütern auch anders gestaltet werden könnten. Der Übergang von der Industrie- in die Dienstleistungsgesellschaft hat die Vereinzelung der Lohnabhängigen begünstigt und Ansatzpunkte für kollektive Kämpfe verwischt. Die Klassenpolitik der Traditionslinken fokussierte im Kern auf das fordistische Industrieproletariat, das im Vergleich zu anderen Teilen der Arbeiterklasse eine privilegierte Rolle genoss.
Source: Neues Deutschland April 09, 2017 15:11 UTC