Denn die „Ehe für alle“ in ihrem Lauf halten jetzt wohl auch Ochs und Esel nicht mehr auf. Die letzte politische Bastion, die sich der ausbreitenden Begeisterung über die Öffnung der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare entgegenstemmte, ist in einem netten Gespräch der Bundeskanzlerin mit den Redakteurinnen einer Frauenzeitschrift gefallen. Wegen der „Ehe für alle“, ohne deren Verwirklichung SPD, Grüne und auch die um die Rückkehr in den Bundestag kämpfende FDP erklärtermaßen nicht in künftige Koalitionen eintreten würden? Das zeigt ihr Agieren von der Energiewende bis zur Flüchtlingskrise. Wird das Gesetz für die Einführung der Universalehe am Freitag beschlossen, ist ein Hindernis für die nächsten Koalitionsverhandlungen (mit wem auch immer) abgeräumt.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung June 28, 2017 16:41 UTC