Aufgrund dieses Prozesses erhält die Atmosphäre der Venus heute sogar mehr neues Wasser als bislang angenommen, berichten die Forschenden im Fachblatt „Nature“. Ursprünglich besaß die Venus vermutlich etwa genauso viel Wasser wie die Erde – was ungefähr einem globalen Ozean mit drei Kilometern Tiefe entsprechen würde. Die Venus ist lediglich 108 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt und wird dadurch stärker erwärmt, sodass ihr gesamtes flüssiges Wasser inzwischen verdampft ist. Aus dem Inneren der Venus gelangt zwar durch Vulkanismus neues Wasser in die Atmosphäre, ebenso durch Asteroiden und Kometen. Wenn aber durch die dissoziative Rekombination derzeit etwa doppelt so viel Wasser verloren geht wie bislang angenommen, muss – um das Gleichgewicht zu erhalten – der Atmosphäre auch doppelt so viel Wasser neu zugeführt werden.