Die römische Linke hat dazugelernt und tritt nun, obgleich seit Langem zerstritten, erstmals seit dem Wahlsieg der Rechten wieder gemeinsam auf. Am Dienstagabend fand im klassischen Zentrum Roms, zwischen dem Kapitol und dem Regierungsviertel, eine symbolhafte Demonstration der vereinigten Opposition statt. Das Ergebnis der Europawahl, bei der die Linken in Italien in der Summe sogar minimal stärker waren als die Rechten, wegen ihrer notorischen Uneinigkeit aber dennoch als Wahlverlierer dastehen, hat den Parteiführern erkennbar zu denken gegeben. Sie scheinen, mit wenigen Ausnahmen, jetzt bereit zu sein, sich hinter der stärksten linken Politikerin, der sozialdemokratischen Parteichefin Elly Schlein zu versammeln. Die bekam am Nachmittag in der zweiten Kammer, dem Senat, eine rechte Mehrheit und hat damit eine wichtige Hürde genommen.