Das ist zwar deutlich weniger als die 27.000 Tickets in Stuttgart, im Gegensatz zu 2022 wurde Erfurt aber von vornherein kleiner konzipiert: Weniger Hallen, weniger und kürzere Laufwege. "Katholische Zivilgesellschaft" ist gewissermaßen die Aktualisierung des Selbstbildes, das der erste Katholikentag 1848 in Mainz hatte: das der "Heerschau" des Katholizismus. Solche martialischen Bilder, die die damalige katholische Zivilgesellschaft über den Kulturkampf begleitet haben, tragen heute nicht mehr und trotz Zeitenwende nicht wieder. "Katholische Zivilgesellschaft" mit seinem doppelten Sinn eines demokratischen Wirkens nach innen in die Kirche und hinaus in die Gesellschaft träfe heute das, was das Zentralkomitee tatsächlich tut. Nach dem Trauma von Stuttgart ist nach diesem erfolgreichen Katholikentag dafür aber eine gute Ausgangsbasis gesetzt.