Politischer als sonst sei sie gewesen, die diesjährige Berlinale, heißt es gerade gelegentlich. So beklagte der palästinensische Filmregisseur Basel Adra, der für »No Other Land« über die Besatzung der Westbank den Dokumentarfilmpreis erhielt, dass Israel »Zehntausende Menschen in Gaza geschlachtet« habe. Derweil traten Teile des Filmteams von »Direct Action« mit Kufijas (»Palästinensertücher«) auf die Bühne, um den Preis für den besten Film der Reihe »Encounters« entgegenzunehmen. Die beiden vergleichsweise wenig radikalen Auftritte wurden noch am Wochenende in diversen deutschsprachigen Medien als »Israelhass-Skandal« (Bild) dargestellt. Der »Teddy-Award«, der genuin politische queere Filmpreis der Berlinale, ging an den Dokfilm »Teaches of Peaches« von Judy Landkammer und Philipp Fussenegger über die kanadische Electro­clash-Sängerin Peaches.


Source:   Die Welt
February 25, 2024 13:13 UTC