Aktuell ist Prostitution aus Infektionsschutzgründen tatsächlich bundesweit verboten – aber das war nicht exakt das, was Aktivistinnen wie Huschke Mau sich vorgestellt hatten. »Die Prostitutionslandschaft in Stuttgart besteht, wie fast überall, zu 80 bis 90 Prozent aus Zwangs- und Armutsprostituierten aus Südosteuropa. Diese Frauen haben oft keine Krankenversicherung, oder nur eine unzureichende, selbstredend keinen Angestelltenstatus mit Recht auf Lohnfortzahlung, oft nicht mal Anspruch auf Hartz IV«. Organisationen, die anderes behaupteten, unterstellte »Doña Carmen«, gemeinsame Sache mit den Abolitionistinnen – also denen, die das Gewerbe abschaffen wollen – zu machen. Denn wer erst mal einen Großteil der Probleme leugnet, die sie durch ein »Sexkaufverbot« lösen wollen, macht sich aus ihrer Sicht unglaubwürdig.

Source: Junge Welt June 04, 2020 17:26 UTC